Zurück zum Magazin
Wie wird man Barkeeper?
Gäste bespaßen, Drinks zaubern, Inventur und und und – Barkeeper haben das Multitasking perfektioniert und lassen es einfach aussehen. Dafür braucht es viel Übung und Erfahrung, zum Barkeeper werden gehört nämlich mehr als das Mixen von Cocktails. Aber wie genau wird man Barkeeper, welche Herausforderungen bringt der Job mit sich, welche Voraussetzungen sollte man erfüllen und warum kann sich der Beruf trotzdem lohnen? Hier erfährst du mehr!
Kann jeder als Barkeeper arbeiten?
Ob Longdrinks servieren im Sternerestaurant, Bierausschank in der Studentenkneipe oder Cocktails mixen für Freunde – theoretisch darf sich jeder Barkeeper nennen. Das liegt daran, dass Barkeeper keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Es gibt weder feste Studiengänge noch spezifische Barkeeper-Ausbildungen, die man durchlaufen muss, um sich als Barkeeper bezeichnen oder bewerben zu können.
Welche Anforderungen man tatsächlich erfüllen muss, hängt stark vom Arbeitsplatz ab. In einer Studentenkneipe werden zum Beispiel geringere Anforderungen gestellt als in der Bar eines Sternerestaurants. Lies weiter, wenn du wissen möchtest, wie man Barkeeper wird, welche Anforderungen man erfüllen sollte und ob der Job das richtige für dich ist.
Bartender werden – Vor- & Nachteile im Überblick
Ob Cocktail oder James Bond – Medien der Popkultur beschreiben den Beruf des Barkeepers als glamourös, aufregend und voller Möglichkeiten. Der reale Arbeitsplatz kann mit diesem Bild in der Regel nicht mithalten. Bevor du dich dazu entscheidest, Barkeeper zu werden, solltest du einen Realitätscheck durchführen und herausfinden, was du dir von deinem Beruf erwartest.
Bartender werden – Nachteile:
Arbeitszeiten: Als Barkeeper arbeitest du vom späten Nachmittag bis nachts, Wochenenddienste und Überstunden sind die Regel. Das bedeutet, dass du arbeitest, während Freunde und Familie in der Regel freihaben. Dein soziales Leben und Beziehungen können dadurch beeinträchtigt werden.
Emotionaler Stress: Eine durchgehend laute Arbeitsumgebung, der Umgang mit betrunkenen Gästen und aggressiven Barbesuchern sowie das ständige Ruhig-Bleiben in stressigen Situationen kann auf Dauer emotional belastend sein.
Gesundheitsrisiken: Die ständige Verfügbarkeit von Alkohol, eine hektische Umgebung, langes Stehen und das Heben von schweren Kisten kann körperlich sehr anstrengend sein. Rücken- und Fußschmerzen, Erschöpfung sowie Suchtprobleme sind häufige Schwierigkeiten.
Finanzielle Unsicherheit: Obwohl der Beruf des Barkeepers in der Popkultur oft besonders glamourös gezeichnet wird, ist das Einkommen von Barkeepern in der Regel gering – besonders in kleinen Bars und in Regionen mit niedrigen Löhnen. Auch die Aufstiegschancen sind gering bzw. meist nicht vorhanden.
Barkeeper werden – Vorteile:
Internationalität: Ob in renommierten Bars internationaler Metropolen oder hinter der Bar auf einem Kreuzfahrtschiff – mit grundlegenden Englischkenntnissen, ist die Arbeit als Barkeeper fast überall möglich. Wer gerne reist, hat als Barkeeper eine Vielzahl an Möglichkeiten.
Kreativität ausleben: Wer gerne mit Zutaten experimentiert und eigene Rezepte entwickelt, wird Freude haben am Beruf des Barkeepers. Hier hast du die Möglichkeit, eigene einzigartige Getränke zu kreieren und deiner Fantasie freien Lauf zu lassen.
Sozialer Faktor: Du lernst gerne neue Menschen kennen und bringst leicht interessante Gespräche in Gang? Dann könnte der Beruf des Barkeepers für dich genau richtig sein. Für sozial eher extrovertierte Menschen kann es sehr erfüllend sein, jeden Abend neue Leute kennenzulernen.
Dynamisches Arbeitsumfeld: Als Barkeeper ist dir selten langweilig und kein Abend ist wie der letzte. Die Arbeit ist schnelllebig und abwechslungsreich, perfekt für alle, denen es vor einer festen Routine graut.
Trinkgeld: Der Barkeeper-Beruf ist stark trinkgeldorientiert – das bedeutet, dass das Trinkgeld einen erheblichen Teil des Einkommens ausmacht. Gerade an belebten Abenden oder bei der Arbeit in beliebten Bars ist das Trinkgeld eine nicht zu unterschätzende Einkommensquelle.
Du möchtest in einem entspannten Umfeld herausfinden, ob Cocktails-Mixen dein Ding ist? Besuche doch einen Cocktailkurs und probiere dich aus!
Barkeeper werden – Voraussetzungen
Du musst weder Mixologie studieren noch eine bestimmte Cocktail-Ausbildung absolvieren, um als Barkeeper durchzustarten. Einige Voraussetzungen solltest du aber erfüllen:
Mix-Techniken & Getränkekunde: Du solltest grundlegendes Wissen zu verschiedenen Alkoholsorten, Cocktails und Mixtechniken mitbringen. Von klassischen Cocktailrezepten über moderne Trends bis hin zu eigenen Kreationen ist hier alles gefragt.
Kommunikationsfähigkeiten: In einer Bar stehst du in ständigem Austausch mit Gästen, umso wichtiger also, dass du Spaß an Kommunikation hast und auch in stressigen Situationen ruhig bleibst. Schließlich willst du eine entspannte Atmosphäre schaffen, in der sich alle wohlfühlen.
Stressresistenz: Hektik und Stress sind hinter der Bar keine Ausnahmesituation. Du solltest auch in stressigen Situationen den Überblick behalten und effizient arbeiten.
Konfliktmanagement: Schwierige oder unangenehme Gäste sind für Barkeeper keine Seltenheit. Viel Geduld und Diplomatie helfen, um Konflikte zu entschärfen.
Kreativität: Du entwickelst gerne neue Präsentationsarten für deine Cocktails oder feilst ständig an einer neuen Kreation? Kreativität ist für Barkeeper fast unerlässlich.
Arbeitszeiten: Deine Arbeitszeiten sind vor allem abends, nachts und am Wochenende – Flexibilität und die Bereitschaft, zu diesen Zeiten zu arbeiten, sind ein Muss.
Praktische Erfahrung: Gerade, weil es für Barkeeper in der Regel keine spezifischen Ausbildungs- oder Studiengänge gibt, ist praktische Erfahrung besonders wertvoll. Wie du Erfahrung sammeln kannst und über welche Wege du Barkeeper werden kannst, erfährst du hier.
Wie genau wird man Barkeeper – Ausbildung, Weiterbildung & mehr
Jede Bar legt selbst fest, welche Qualifikationen für die Einstellung als Barkeeper erforderlich sind. Arbeitserfahrung und bestimmte Weiterbildungsmaßnahmen erleichtern die Zusage aber auf jeden Fall. Mit diesen Schritten hast du gute Chancen auf eine Anstellung als Barkeeper:
Schritt 1 – Ausbildung: Zwar gibt es keine spezifische Ausbildung, um Barkeeper zu werden; mit einer Ausbildung als Fachmann im Hotel und/oder Restaurant legst du aber einen guten Grundstein. Hier arbeitest du zwar nicht unbedingt hinter einer Bar, lernst aber die Basics in Sachen Gastronomie und Warenwirtschaft – das wird dir später helfen.
Schritt 2 – Barkeeper-Weiterbildung: Es gibt zahlreiche Weiterbildungen im Bereich Barkeeping. So kannst du bei der IHK die Zertifikate „Barmixer“ sowie „Barmeister“ erwerben. Die Schulungen beinhalten vor allem theoretische, aber auch praktische Inhalte, die dich auf deinen späteren Beruf vorbereiten. Ohne Branchenkenntnis und praktische Erfahrung ist Weiterbildung aber eine große Herausforderung.
Schritt 3 – Berufserfahrung: Einschlägige Erfahrung hinter der Bar ist für das Barkeeper-Werden meist wichtiger als spezifische Weiterbildungen. Ob im Rahmen einer Ausbildung oder als Minijob – hier kannst du erste Erfahrungen sammeln und herausfinden, ob der Job als Barkeeper etwas für dich ist.
Aber wie wird man Barkeeper ohne eine entsprechende Ausbildung in der Gastronomie? Auch Quereinsteiger können als Barkeeper erfolgreich werden. Mit Vorerfahrungen in Form eines Nebenjobs sammelst du Praxiswissen und wertvolle Kontakte. Wenn eine Stelle als Barkeeper frei wird, kannst du am Bewerbungsverfahren teilnehmen. Dein Vorteil: Du kennst die Abläufe hinter der Bar bereits und deine Vorgesetzten wissen, was du kannst. Wenn du später aufsteigen oder neue Techniken lernen möchtest, kannst du an einer entsprechenden Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen.
Unser Fazit
Der Job als Barkeeper ist bei Weitem nicht so glamourös wie oft gedacht – mit internationalen Möglichkeiten, einem dynamischen Arbeitsumfeld und kreativen Elementen überzeugt er aber dennoch. Mit den richtigen Voraussetzungen ist der Berufseinstieg sowohl über eine Ausbildung in der Gastronomie als auch als Quereinstieg möglich. Du möchtest Barluft schnuppern, mehr über verschiedene Spirituosen erfahren, aber auf die entsprechenden Verpflichtungen verzichten? Wie wäre es mit einem Gin-Tasting oder einem Whisky-Tasting?