Was ist Ghee?

Du möchtest gerne ein authentisches Palak Paneer kochen oder dich an einem Chicken Tikka Masala versuchen? Dann wirst du um die Zutat Ghee wohl nicht herum kochen. Gerade in indischen, pakistanischen oder auch afghanischen Gerichten spielt Ghee eine wichtige Rolle. Wir zeigen dir hier, woraus Ghee besteht, wie man es herstellt und natürlich auch, wie du es verwenden kannst. 

Wenn man sich im Internet bewegt und das Warenangebot im Supermarkt beobachtet, könnte man meinen, Ghee ist eine neue Trend-Zutat. Tatsächlich gibt es Ghee aber schon seit vielen Jahrhunderten und es ist fest in der indischen Küche verankert. Das Wort Ghee kommt vom Sanskrit-Wort „ghrita“ und bedeutet so viel wie geklärte Butter. 

Schon gewusst: Ghee spricht man als „gie“ aus – mit einem langen i.

Ghee besteht im Grunde aus Butter. Allerdings handelt es sich um ein Butterreinfett – nur das reine Fett der Butter wird für Ghee verwendet. Ghee kannst du auch ganz einfach zu Hause herstellen, du benötigst dafür nur Butter, einen Topf sowie ein Sieb und ein sauberes Küchenhandtuch. In nur vier Schritten machst du aus Butter Ghee:

• Schritt 1: Gebe deinen Block Butter (250 Gramm) in einen Topf und lasse ihn langsam bei kleiner Hitze schmelzen.

• Schritt 2: Nachdem die Butter einmal kurz aufgekocht ist, lasse sie für rund 30 Minuten auf mittlerer Hitze leise vor sich hin köcheln – bei diesem Schritt verdampft das Wasser.

• Schritt 3: Während deine Butter köchelt, bildet sich auf der Oberfläche ein weißer Schaum – das ist das Milcheiweiß, welches sich absetzt. Schöpfe den Schaum immer wieder ab, bis die Butter klar ist. 

• Schritt 4: Lasse die geklärte Butter etwas abkühlen, bevor du dein Sieb mit dem sauberen Handtuch auslegst und dein Ghee dadurch in ein Glas füllst. 

Natürlich musst du dein Ghee nicht selbst herstellen – inzwischen findest du die geklärte Butter in fast jedem gut aufgestellten Supermarkt. Aber auch in deinem lokalen asiatischen Supermarkt oder im Reformhaus kannst du Ghee kaufen.

Aus wie viel Ghee besteht Butter? Aus 250 Gramm Butter erhältst du am Ende rund 190 Gramm Ghee. 

Viele Menschen kennen Ghee als eine Art von Butterschmalz – die beiden Produkte haben tatsächlich viele Gemeinsamkeiten. Beide bestehen aus Butter und in beiden Fällen wird das Butterreinfett von Wasser, Milcheiweiß und Milchzucker getrennt. Der Unterschied zwischen Ghee und Butterschmalz liegt in der Art der Butter, dem restlichen Wassergehalt und auch der Temperatur im Herstellungsprozess. 

Schon gewusst: Auch im Geschmack unterscheiden sich Butterschmalz und Ghee. Während Butterschmalz wie Butter schmeckt, ist Ghee milder und hat einen leicht nussigen Geschmack.

In der ayurvedischen Lehre nimmt Ghee einen besonderen Stellenwert ein – das Fett gilt als entzündungshemmend, entgiftend und verjüngend. Diese positiven Auswirkungen lassen sich wissenschaftlich allerdings nicht bestätigen. Aber für was ist Ghee gut? Das bedeutet nicht, dass Ghee keine Vorteile hat. Ghee bringt sowohl zum Backen als auch zum Kochen viele positive Eigenschaften mit – sie sind allerdings nicht medizinischer Natur:

• Der Rauchpunkt: Butter beginnt ab einer Temperatur von ca. 150 °C zu verbrennen und setzt dabei schädliche Inhaltsstoffe frei – deshalb eignet sie sich nur zum Braten bei geringer oder mittlerer Hitze. Ghee hingegen kannst du auf bis zu 250 °C erhitzen, ohne dass Schadstoffe freigesetzt werden. Das macht das Butterreinfett besonders vielfältig einsetzbar: ob zum Backen, scharf anbraten oder auch frittieren – Ghee kannst du sicher verwenden.

• Laktosefrei: Butter besteht aus Milch und enthält somit von Natur aus Laktose. Ghee wird zwar aus Butter hergestellt, allerdings werden die laktosehaltigen Inhaltsstoffe während des Klärprozesses abgeschöpft. Das Produkt ist deshalb fast vollständig laktosefrei und damit auch für Menschen mit Laktoseintoleranz verträglich

• Haltbarkeit: Während Butter nach nur wenigen Tagen bei Raumtemperatur ranzig wird, hält sich Ghee besonders lange. Du kannst davon ausgehen, dass dein Ghee im Kühlschrank rund 15 Monate frisch bleibt und auch bei Raumtemperatur rund 9 Monate haltbar ist.

Du möchtest mehr über verschiedene Zutaten erfahren und Kochen lernen? Schau doch mal in unserem Beitrag vorbei oder besuche uns in einem Kochkurs in deiner Nähe!

Ghee steht in deiner Küche selten ungenutzt herum – es ist ein praktisches Produkt, welches du vielseitig einsetzen kannst.

Ghee zum Kochen:

• Braten: Ob zum Anbraten für dein Gemüse oder zum Herausbacken deiner Pfannkuchen, Ghee kannst du unkompliziert erhitzen und es gibt deinem Essen einen buttrig-nussigen Geschmack.

• Frittieren: Für die nächste Runde Frühlingsrollen, Samosa oder Gemüse im Tempurateig kannst du Ghee in einer Fritteuse oder im Kochtopf erhitzen und dein Essen frittieren.

• Kochen: Mit Ghee verfeinerst du Risotto oder auch deinen Kartoffelbrei.

Ghee zum Backen & Verfeinern:

• Backen: Für den nächsten Kuchen oder die Quiche zum Abendessen — Ghee kannst du auch wunderbar zum Backen verwenden. Wenn du die Butter aus deinem Rezept durch Ghee ersetzen möchtest, solltest du aber zusätzlich Wasser hinzufügen. 

• Verfeinern: Ob auf Popcorn oder auf Crackern, Ghee kannst du bei Raumtemperatur toll streichen oder auch in der Mikrowelle schmelzen. 

Ghee zur äußerlichen Anwendung & Kosmetik:

• Lippenbalsam: Wenn deine Lippen im Winter trocken und rissig sind, kann Ghee helfen. Trage ein paar Tropfen des Fettes auf deine Lippen auf und lass es einwirken.

• Massage: Ob ayurvedische Wirkung oder nicht – du kannst Ghee auch für eine entspannende und auflockernde Massage verwenden.

Schon gewusst: Ghee besteht zwar aus Butter und ist damit nicht für Veganer geeignet. Inzwischen gibt es aber auch Ghee aus pflanzlichen Ölen, das du für deine pflanzlichen Gerichte verwenden kannst.

Ghee ist zwar kein medizinisches Produkt und überzeugt nicht mit gesundheitlichen Vorteilen, es ist aber durchaus praktisch und vielseitig einsetzbar. Dadurch, dass du Ghee besonders hoch erhitzen kannst, ist es für viele Gerichte nutzbar und der nussig-buttrige Geschmack verpasst deinen Gerichten eine besondere Note. Du möchtest erfahren, wie du Ghee am besten einsetzt? In einem Kochkurs in Aalen, Dortmund, Karlsruhe, Stuttgart, Amberg oder Ulm lernst du mehr über die Hintergründe verschiedener Zutaten und wie du sie richtig in Szene setzt.