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Was ist PEKiP?

Was ist PEKiP?

Thema: Kurse und Workshops

Triviar

27. Sep. 2024

Nackte Kinder, warme Räume und Bewegungsspiele – das kommt vielen Menschen in den Kopf, wenn sie an PEKiP denken. Das Prager Eltern-Kind-Programm hat der Psychologe Jaroslav Koch in den 1960er Jahren entwickelt – aber was macht man in einem PEKiP-Kurs und ist das auch pädagogisch wertvoll? Diesen Fragen gehen wir auf den Grund. Wir informieren über PEKiP-Kurse und deren Bedeutung.

PEKiP-Kurs: Was ist das?

Nackte Kinder auf Turnmatten – das klingt für viele erst einmal seltsam. PEKiP-Kurse kann man sich ähnlich wie eine Krabbelgruppe vorstellen. Eltern und Babys kommen ein Mal in der Woche für 90 Minuten zusammen – der Fokus liegt auf dem gemeinsamen Spiel. Eine ausgebildete PEKiP-Fachkraft stellt altersgerechte Spiele bereit, die den Neugeborenen helfen, die Welt zu entdecken und ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Die Kurse werden von verschiedenen Anbietern angeboten und finden in fast allen größeren Städten statt. Auf Triviar findest du auch PEKiP Kurse in deiner Nähe.

PEKiP-Kurs

Ab wann ist es sinnvoll?

Bereits in den ersten Lebenswochen und -monaten ist das Gehirn von Babys auf das Lernen ausgerichtet. An dieser Stelle holt ein PEKiP-Kurs Eltern und Babys ab und unterstützt bei der Entwicklung von Kommunikation, Motorik und mehr. Zwischen der 4. und 6. Lebenswoche sind Babys bereit für PEKiP und können gemeinsam mit einem Elternteil einen Kurs besuchen. Aber auch Nachzügler sind in den Kursen willkommen – ab wann ein PEKiP-Kurs sinnvoll ist, entscheiden die Eltern.

Was macht man beim PEKiP?

Es gibt verschiedene PEKiP-Kurse mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Während manche Fachkräfte den Fokus auf die motorische Entwicklung legen, fokussieren andere das Körperbewusstsein der Babys. Wir haben hier eine beispielhafte Liste für dich zusammengestellt – so kannst du dir einen Überblick verschaffen. Um genau zu erfahren, was dich beim PEKiP erwartet, nimmst du am besten Kontakt mit der pädagogischen Fachkraft auf.

  • Dein Baby in seiner Entwicklung unterstützen: Von den Fingerspitzen bis zu den Zehen – Babys üben sich schon in den ersten Lebenswochen im Bewegen und entwickeln sich stetig weiter. Ist das Umfeld allerdings nicht auf Bewegung eingestellt oder fühlt sich das Neugeborene durch enge Kleidung eingeschränkt, lässt der Bewegungsdrang nach. In PEKiP-Kursen schaffen pädagogische Fachkräfte die perfekte Umgebung für kleine Bewegungsspiele, die die Babys in ihrer Entwicklung unterstützen. Vom gemeinsamen Auf-dem-Boden-Liegen und Beobachten über erste Rollbewegungen bis hin zu Krabbelübungen auf einer Schräge leitet die Fachkraft verschiedene Übungen an.

  • Gemeinsames Spielen: In PEKiP-Kursen motivierst du dein Kind gemeinsam mit der Fachkraft zu eigenständigen, aktiven Bewegungen – passives Bewegt-Werden soll hier vermieden werden. Ein bekanntes Beispiel für PEKiP-Spiele ist Babyfußball in der Luft für Kinder ab dem 5. Lebensmonat. Dafür liegt das Baby auf einer Turnmatte auf dem Rücken und ein Elternteil hält einen an einer Schnur befestigten Wasserball in der Hand. Mit der Zeit beginnt das Baby von selbst mit seinen Füßen nach dem Wasserball zu treten oder vorsichtig mit den Händen nach ihm zu greifen. Die Greifbewegungen sind gerade am Anfang noch unsicher, werden aber mit der Zeit zielsicher.

  • Unterstützung von einer PEKiP-Fachkraft: Die pädagogische Fachkraft hat meist jahrelange Erfahrung mit Neugeborenen und einen speziellen Kurs des PEKiP e. V. absolviert. In den PEKiP-Kursen geht sie auf Unsicherheiten und Probleme der Eltern ein und steht beratend zur Seite. Ob Schlafprobleme oder häufiges Weinen – die Fachkraft gibt Tipps und Anregungen für zuhause mit. 

  • Unterschiede bewusst erkennen: Oft haben Eltern genaue Vorstellungen, welche Meilensteine in der Entwicklung in welchem Alter abgehakt werden müssen. In PEKiP-Kursen fällt auf: Jedes Kind entwickelt sich anders und das ist vollkommen in Ordnung. Während ein Neugeborenes schon durch die Gegend krabbelt, hat ein anderes noch Schwierigkeiten beim Rollen, kann dafür aber bereits mit Gesten zeigen, was es gerne möchte. 

Schon gewusst: Die Babys sind im PEKiP-Kurs nackt, da sich viele Neugeborene durch Kleidung eingeengt fühlen. Ihrem Bewegungsdrang können die Kinder ohne Kleidung ideal nachgehen.

PEKiP-Kurs

Was bedeutet PEKiP – Vorteile für Eltern & Baby

Die Vorteile von PEKiP sind wissenschaftlich noch nicht umfassend untersucht. Aber auch Experten gehen davon aus, dass sich die regelmäßige Teilnahme an PEKiP-Kursen positiv auf die Entwicklung des Kindes auswirkt. Dafür sprechen verschiedene Faktoren:

  • Kontakte zu Gleichaltrigen: In PEKiP-Kursen haben Babys regelmäßig Kontakt zu Gleichaltrigen und können erste Beziehungen knüpfen. Nach regelmäßigen, wöchentlichen Treffen beginnen die Neugeborenen, einander nachzuahmen und Berührungen auszutauschen. Deshalb ist der Kurs besonders wertvoll, wenn die Gruppe bis zum Kursende bestehen bleibt.

  • Austausch zwischen den Eltern: Wenig Schlaf, das Jonglieren mehrerer Aufgaben und ein neuer Ablauf im Alltag – ein Baby bringt Veränderungen mit sich. Die Auswirkungen spüren Eltern auf der Arbeit, aber auch im Freundeskreis, wenn sich die Prioritäten verschieben. Im PEKiP-Kurs treffen Eltern auf Personen, die sich in der gleichen Situation befinden, und können Erfahrungen austauschen. Der Kontakt zu anderen Eltern ist eine wertvolle Ressource, um den ungewohnten Tagesablauf besser zu meistern.

  • Beziehung zwischen Kind & Eltern stärken: Die gemeinsame Zeit und das genaue Beobachten des Babys führen dazu, dass Eltern ihr Kind intensiver kennenlernen. Dadurch deuten sie Bewegungen und Gesichtsausdrücke ihres Neugeborenen besonders sicher, was zu einem tieferen Verständnis führt. Das tut der Beziehung zwischen Eltern und Baby besonders gut.

  • Gesundheit & Selbstständigkeit: Untersuchungen deuten darauf hin, dass Babys, die regelmäßig an einem PEKiP-Kurs teilgenommen haben, mehr Selbstständigkeit zeigen, weniger weinen und in ihrer motorischen sowie sprachlichen Entwicklung schnell Fortschritte machen.

Wie lange dauert ein PEKiP-Kurs?

Jeder PEKiP-Kurs ist anders. In der Regel umfasst ein Kurs zwischen 8 und 11 Kurseinheiten von jeweils 90 Minuten. Informiere dich aber vorher online oder bei der Kursleitung über die Details zu deinem spezifischen PEKiP-Kurs.

Wird PEKiP von der Krankenkasse bezahlt?

PEKiP-Kurse sind eine besondere Erfahrung, die sich langfristig auf das Wohlergehen deines Babys, dich und eure Beziehung auswirkt. Ein Kurs kostet zwischen 60 und 80 € – je nach Krankenkasse werden die Kosten im Rahmen eines Präventionsprogramms erstattet. Informiere dich am besten direkt bei deiner Krankenkasse und lasse dich über deine Möglichkeiten aufklären. PEKiP-Kurse sind in der Regel barrierefrei und werden in den meisten größeren Städten angeboten. PEKiP-Kurse in Hamburg, München, Hannover, Düsseldorf, Aachen, Freiburg und weiteren Städten findest du auf Triviar.

PEKiP Erfahrungen – das berichten Eltern

Eltern sind meist überrascht, wie PEKiP-Kurse die Bindung zwischen ihnen und ihrem Baby vertiefen und wie das gegenseitige Verständnis wächst. Auch von Fortschritten in der motorischen Entwicklung und der Unterstützung durch andere Eltern berichten Teilnehmer.

“In der PEKiP-Gruppe hatte meine Tochter das erste Mal Kontakt mit mehr als einem anderen Säugling. Für mich und die anderen Mütter oder Väter war es sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Säuglinge in ihren Bewegungen, Reaktionen und ihrem Alltagsverhalten sind. Das ist inspirierend und lehrreich zugleich. Als Winterkind hat meine Tochter die Bewegungszeit ohne Kleidung in der Wärme sehr genossen. Ich kann PEKiP-Gruppen prinzipiell sehr empfehlen, immer abhängig von der PEKiP-Leitung natürlich, allerdings sind in unserer Stadt die Plätze sehr begehrt. Man sollte sich also früh um einen PEKiP-Platz kümmern”, Eva, Mutter einer Tochter aus Augsburg.

PEKiP Kurs

Unser Fazit: gemeinsames Lernen im PEKiP-Kurs

PEKiP ist also mehr als nackte Babys in warmen Räumen – hier machen die Neugeborenen motorische Fortschritte und lernen, erste Beziehungen einzugehen. Eltern und Babys vertiefen ihre Bindung und lernen, Körpersignale zu deuten, was sich auch nach Jahren positiv auf die Beziehung auswirken kann. Wenn das nächste Mal die Frage aufkommt “Was ist ein PEKiP-Kurs und ab wann ist er sinnvoll?” weißt du genau Bescheid!

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