Keramik bemalen: Techniken entdecken

Tassen mit tollen Motiven, Teller mit lustigen Sprüchen und Müslischalen mit ansprechenden Mustern findest du in vielen Schaufenstern. Du möchtest lernen, deine Keramikwaren selbst zu bemalen und fragst dich, wie diese tollen Ergebnisse zustande kommen? Wir stellen dir hier sieben kreative Techniken zum Keramik-Bemalen vor und erklären, wie du sie selbst anwenden kannst.

Du möchtest dich künstlerisch austoben, weißt aber nicht, wie du deine Ideen auf den Keramikrohling bekommst? Mit diesen sieben Techniken zum Keramik-Bemalen und einigen Tipps für den Start gestaltest du schnell dein eigenes Tassen-Design. Wenn du noch nie mit Keramikfarben gearbeitet hast und in entspanntem Rahmen mehr über die verschiedenen Techniken des Keramik-Malens erfahren willst, ist ein Workshop zum Keramik-Bemalen genau das Richtige für dich!

Es kitzelt dich schon in den Fingern und du möchtest direkt loslegen? Halt, stopp – erstmal ab ins Badezimmer zum Händewaschen. Das Hautfett an deinen Händen sorgt dafür, dass die Keramikfarbe nicht am Rohling haften kann. Dann wäre deine ganze Arbeit umsonst. Sind die Hände sauber, kannst du direkt starten. Du brauchst noch etwas Inspiration? Wir haben für dich einige Ideen zum Keramik-Bemalen zusammengestellt.

Unser Tipp: Wasche am besten nicht nur deine Hände gründlich mit Seife, sondern reinige auch deinen Keramikrohling mit Scheuermilch und hochprozentigem Alkohol. So stellst du sicher, dass die Farbe auch wirklich hält!

Große Punkte, kleine Punkte, kleine Punkte in großen Punkten, Punkte aus kleineren Punkten – Punkte sind wahnsinnig vielseitig und noch dazu ganz einfach in der Umsetzung. Punkte kannst du mit verschiedenen Hilfsmitteln erzeugen:

• Die Rückseite deines Pinsels: Für gleichmäßige, kleine Punkte tunkst du die Rückseite deines Borstenpinsels in die Farbe deiner Wahl und tupfst einfach drauflos. Keramikfarbe ist sehr ergiebig, es reicht also aus, wenn du den Pinsel nur einmal in Farbe tunkst.

• Ein Schaumstoffpinsel: Für größere Punkte mit spannender Oberflächenstruktur schnappst du dir einen runden Schaumstoffpinsel. Trage die Keramikfarbe ganz dünn auf und setze schöne Punkte auf deinen Keramikrohling. Wenn du keinen Schaumstoffpinsel zur Hand hast, erzeugst du die tolle Struktur der Punkte mit einem einfachen Küchenschwamm. Male dafür größere Punkte mit deinem Pinsel auf deinen Rohling und tupfe mit dem Küchenschwamm in die noch feuchte Farbe. 

• Deine Finger: Gerade, wenn es an die etwas ungleichmäßigen Punkte geht, erzeugst du mit deinen Fingern tolle Ergebnisse. Tunke deinen Finger in etwas Farbe und presse ihn anschließend auf den Keramikrohling. 

• Die Pinselborsten: Für Punkte in der Größe deiner Wahl sorgst du ganz einfach selbst – mit einem Pinsel und etwas Farbe malst du einfach drauflos und erzeugst so Punkte in verschiedenen Größen. 

Unser Tipp: Wenn du deine Punkte auf eine andere Grundfarbe setzen möchtest, achte darauf, die helle Farbe zuerst aufzutragen. Bei Gelb auf Blau wird das Gelb beim Brennen von Blau geschluckt – deshalb besser Blau auf Gelb. Eine Ausnahme: Weiß.

Ob Streifen, Karomuster oder abgesetzte Ränder – mit etwas Klebeband erzeugst du klare Linien und tolle Farbkontraste. So gehst du dafür vor:

• Schritt 1 – Grundierung: Falls gewünscht, trägst du deine Grundfarbe auf den Keramikrohling auf und lässt sie trocknen. Du kannst mit Schritt 2 weitermachen, sobald du den Rohling anfassen kannst, ohne farbige Finger zu bekommen.

• Schritt 2 – Kleben: Bringe das Klebeband an deinem Rohling an und drücke es gut fest. Sind noch Luftlöcher vorhanden, bahnt sich die Keramikfarbe ihren Weg unter das Klebeband und die Farbe verwischt.

• Schritt 3 – Farbe auftragen: Ist das Klebeband an Ort und Stelle, kannst du mit dem Malen loslegen. 

• Schritt 4 – Trocknen: Gib der Farbe Zeit zum Trocknen, nur so erhältst du ein schönes Ergebnis.

• Schritt 5 – Abziehen: Ist die Farbe trocken, ziehst du das Klebeband einfach von deinem Keramikrohling ab und kannst die klaren Zwischenräume auf deinem Projekt bewundern.

Muster planen ist nichts für dich? Die Spontanen und Experimentierfreudigen unter uns können auch mit Seifenblasen Keramik bemalen. Für diese Technik brauchst du:

• Spülmittel

• Wasser

• Farbe

• Strohhalm 

• Becher

Vermische in deinem Becher etwa drei Teelöffel Wasser, drei Teelöffel Farbe und 6 Tropfen Spülmittel. Wenn du das Gemisch vorsichtig verrührt hast, kommt der Strohhalm zum Einsatz. Langsam pustest du Luft durch den Halm und erzeugst so große und kleine Blasen in deinem Becher. Lass sie wachsen, bis sie oben über den Becherrand quellen. Jetzt kannst du die Seifenblasen auf den Keramikrohling deiner Wahl fallen lassen und den Blasen beim Platzen zusehen. Beim Platzen erzeugen die Seifenblasen ein einzigartiges Muster auf der Keramik.

Unser Tipp: Wenn du eine Tasse oder Schüssel mit der Seifenblasen-Technik gestaltest, kann sich ein kleiner See aus restlicher Farbe am Boden sammeln. Diesen kannst du am Ende einfach mit einem Schwamm abtupfen.

Spontane Aktionen sind super, wenn du deine Keramik mit abstrakten Mustern verzieren möchtest – hast du aber ein bestimmtes Motiv vor Augen, möchtest du aber vielleicht auf Nummer sicher gehen. Das Vorzeichnen kennst du sicher von anderen künstlerischen Aktivitäten wie dem Basteln von Geburtstagskarten oder dem Zeichnen von Blumen, Pferden und Co. Auch beim Vorzeichnen auf Keramik kannst du dich auf deinen Bleistift und deinen Radiergummi verlassen. Mit leichtem Druck zeichnest du das Motiv deiner Wahl auf den Keramikrohling – kleine Ausrutscher beseitigt du ganz unkompliziert mit dem Radiergummi. Anschließend kannst du direkt mit Keramikfarbe loslegen. Die restlichen Bleistiftlinien musst du nicht ausradieren – im Ofen verbrennen sie restlos.

Unser Tipp: Verwende zum Vorzeichnen harte Bleistifte – ist der Bleistift zu weich, hält die Farbe im Anschluss nicht richtig.

Ob Mandala-Muster oder Blauwal – du hast online ein tolles Motiv entdeckt und möchtest es gerne auf deinen Keramikrohling bringen? Wir führen dich gerne in die wundersame Welt des Pauspapiers ein! Pauspapier hat zwei unterschiedliche Seiten – die übertragende Beschichtung gehört nach unten. Am besten testest du das auf einem Schmierpapier: Male dafür einen Strich auf das Pauspapier, überträgt sich dieser, liegt dein Papier richtig herum. Jetzt nur nicht mehr drehen! Zeichne das Motiv deiner Wahl mit einem Bleistift auf das Pauspapier – du kannst es zum Beispiel am Fenster abpausen. Anschließend legst du das Pauspapier auf deinen Keramikrohling und zeichnest das Muster erneut nach – so überträgt es sich auf die Keramik.

Ganz wichtig: Finde gleich am Anfang heraus, welche Seite des Pauspapiers nach oben zeigen muss. Diese Seite bleibt während des gesamten Prozesses oben.

Gummistempel, Kartoffelstempel oder Babyfüße – alles kann ein Stempel sein. Stempeltechniken sind super für alle, die nicht selbst malen wollen. Einfach mit einem Schwämmchen Farbe auf den Stempel tupfen und es kann losgehen. Du hast keine Stempel zuhause? Aus Kartoffeln lassen sich wunderbar Stempel machen und auch mit Fingerabdrücken erhältst du ganz unkompliziert schöne Muster. 

Sonderfall Babyfuß: Als Andenken an das erste Jahr oder als Weihnachtsgeschenk für die Familie – Keramikrohlinge lassen sich toll mit Hand- oder Fußabdrücken des Familienzuwachses bedrucken. Dabei die Farbe nur dünn auftragen und der organischen Körperform treu bleiben. Beim Fuß bedeutet das – keine Farbe ins Fußgewölbe und nicht den gesamten Bereich der Zehen bepinseln. Farbe an den Zehenspitzen reicht aus.

Feine Linien sind mit einem Pinsel nur für fortgeschrittene Keramik-Maler realistisch. Der Rest nutzt für das Fine-Line-Design die Auskratztechnik. Alles, was du dafür benötigst, hast du wahrscheinlich schon zuhause:

• Schaschlikspieß

• Zahnstocher

• Pinsel

Dafür bemalst du den Keramikrohling mit einer Grundfarbe deiner Wahl und lässt diese antrocknen – anschließend ritzt du mit einem Schaschlikspieß oder einem Zahnstocher das gewünschte Motiv auf den Rohling. Lässt sich die Farbe nur schwer abkratzen, ist sie vermutlich bereits zu trocken. Dem kannst du ganz unkompliziert entgegenwirken, indem du mit einem Pinsel etwas Wasser aufträgst. Bist du mit deinem Endergebnis zufrieden, entfernst du die entstandenen Brösel von deinem Keramik-Projekt – dafür eignet sich beispielsweise ein trockener Pinsel.

Unser Tipp: Du hast Angst, an der falschen Stelle Farbe abzukratzen? Natürlich kannst du auch hier deinen Bleistift zu Hilfe holen. Zeichne dein Motiv mit leichtem Druck auf den grundierten Rohling und kratze dann entlang der Bleistiftlinien.

Mit feinen oder groben Spritzern peppst du deinen Rohling auf, erzeugst einen tollen Effekt und das mit minimalem Aufwand. Hierfür verwendest du ein Hilfsmittel, was du sicher bereits zuhause hast – eine Zahnbürste. Verdünne deine Keramikfarbe mit etwas Wasser und tunke deine Zahnbürste in das Gemisch. Wenn du nun mit einem Finger über die Borsten fährst, verteilst du dünne Sprenkler auf deinem Keramik-Projekt.

Beim Bemalen von Keramik ist wirklich für jeden die passende Technik dabei – dabei ist das künstlerische Talent auch absolut nebensächlich. Schnapp dir einen Keramikrohling und Keramikfarben deiner Wahl und mit nur wenigen Alltagsgegenständen kannst du direkt loslegen. Auch absolute Anfänger in Sachen Keramik zaubern mit etwas Übung kreative Meisterwerke! Du möchtest dich an neuen Techniken wie dem One-Line-Malen oder an speziellen Mustern versuchen?

In den meisten größeren Städten finden in regelmäßigen Abständen Kurse zum Keramik bemalen statt. Schau doch mal bei Triviar vorbei und entdecke Kurse zum Keramik bemalen in Hannover, Bremen, Bonn, Frankfurt, Stuttgart und in vielen weiteren Städten.